Verbundprojekt: FlexFit |
Corynebacterium: Verbesserung von Flexibilität und Fitness für die industrielle Produktion |
Laufzeit: 01.09.09-30.04.13 |
Verbundkoordinator: Prof. Dr. Michael Bott, Forschungszentrum Jülich GmbH, Jülich |
Projektpartner: (alphabetische Reihenfolge) |
Dr. Brigitte Bathe, Evonik Industries AG |
Prof. Dr. Michael Bott, Forschungszentrum Jülich GmbH |
Dr. Melanie Brocker, Forschungszentrum Jülich |
Prof. Dr. Andreas Burkovski, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Dr. Lothar Eggeling, Forschungszentrum Jülich |
Prof. Dr. Bernhard Eikmanns, Universität Ulm |
Dr. Julia Frunzke, Forschungszentrum Jülich |
Dr. Jörn Kalinowski, Universität Bielefeld |
Prof. Dr. Reinhard Krämer, Universität zu Köln |
Dr. Kay Marin, Universität zu Köln |
Dr. Katharina Nöh, Forschungszentrum Jülich GmbH |
Dr. Marco Oldiges, Forschungszentrum Jülich GmbH |
Dr. Ansgar Poetsch, Ruhr-Universität Bochum |
Dr. Christian Troetschel, Ruhr-Universität Bochum |
Prof. Dr. Volker Wendisch, Universität Bielefeld |
Prof. Dr. Wolfgang Wiechert, Forschungszentrum Jülich |
Industriepartner: |
Evonik Degussa GmbH, Halle/Westfalen |
Ziel des FlexFit-Konsortiums, das 9 akademische Partner sowie die Evonik Degussa GmbH als Industriepartner umfasst, ist die Verbesserung der metabolischen Flexibilität und Fitness von Corynebacterium glutamicum. Dieses Bakterium ist der wichtigste industriell genutzte Produzent von Aminosäuren (>2,5 Mill. Tonnen/Jahr), besitzt aber auch ein groÃes Potential für die Herstellung weiterer, kommerziell interessanter Metabolite und Proteine (1-3). |
In dem Projekt werden drei Hauptthemen adressiert: (i) Durch Erweiterung des Spektrums an nutzbaren Kohlenstoff- und Stickstoffquellen soll ein flexibles Rohstoff-Konzept realisiert werden, das es dem Industriepartner erlaubt, auf der Basis von Preis und Verfügbarkeit zwischen verschiedenen Rohstoffen zu wählen. Da die anvisierten Substrate in vielen gängigen Rohstoffquellen enthalten sind, wird durch ihre Verwertung eine Steigerung der Produktausbeute um ca. 5-10% erwartet. (ii) Sauerstoff ist ein wichtiger Parameter bei derzeitigen Produktionsprozessen, er wird für die Atmung benötigt, verursacht aber auch oxidativen Stress. Die O2-Verteilung in groÃen Bioreaktoren ist inhomogen, so dass Teile der Population mikroaeroben oder anaeroben Bedingungen ausgesetzt sind, verbunden mit negativen Konsequenzen für die Produktausbeute. Unser Konsortium wird O2-abhängige Prozesse analysieren und nach Lösungen für O2-bedingte Probleme suchen. (iii) Es sollen innovative neue Methoden zur mikrobiellen Stammentwicklung etabliert werden, die Einzelzell-Analysen durch Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS) sowie die Nutzung der ultraschnellen DNA-Sequenzierungsmethoden einschlieÃen. Weiterhin sollen neue Werkzeuge in den Bereichen Proteomics von Membranproteinen und in vivo-Echtzeit-Analyse von Transkriptionsantworten entwickelt werden, die im jetzigen Methodenrepertoire noch fehlen. Ãbergreifend sollen die Ergebnisse des FlexFit-Projekts die Möglichkeiten zur Nutzung von C. glutamicum als industriellem Plattformorganismus weiter verbessern. |
Referenzen: |
3. Burkovski, A., (2008) Corynebacteria: genomics and molecular biology. Caister Academic Press, Norfolk, U.K. |
2. Eggeling, L. & M. Bott, (2005) Handbook of Corynebacterium glutamicum. CRC Press, Taylor & Francis Group, Boca Raton, Florida, USA. |
1. Kalinowski, J., B. Bathe, D. Bartels, N. Bischoff, M. Bott, A. Burkovski, N. Dusch, L. Eggeling, B. J. Eikmanns, L. Gaigalat, A. Goesmann, M. Hartmann, K. Huthmacher, R. Krämer, B. Linke, A. C. McHardy, F. Meyer, B. Möckel, W. Pfefferle, A. Pühler, D. A. Rey, C. Rückert, O. Rupp, H. Sahm, V. F. Wendisch, I. Wiegrabe & A. Tauch, (2003) The complete Corynebacterium glutamicum ATCC 13032 genome sequence and its impact on the production of L-aspartate-derived amino acids and vitamins. J. Biotechnol. 104: 5-25. |